Information zur COVID -19 Impfung für Wiener*innen

Die Registrierung für die Corona Impfung erfolgt ab sofort online https://impfservice.wien/ oder über Telefon 1450 (0-24.00)

Bei der Vormerkung werden Berufs- und Personengruppen abgefragt, um einer Impfgruppe (siehe: Priorisierung des Nationalen Impfgremiums) zugeordnet werden zu können.

Man kann wählen, per Anruf, sms oder mail informiert zu werden, sobald der Impfstoff für die entsprechende Gruppe verfügbar ist und Impftermine vergeben werden können.

Es gibt ebenfalls auf der Website und der Hotline 1450 die Möglichkeit, sich für spontane Impfungen anzumelden. Impfstoff, der beim Verimpfen übrig bleibt, kann so genutzt werden. Bei der Anmeldung „mein Profil“ ist eine diesbezügliche Vormerkung möglich. Voraussetzung ist, dass man nach Kontaktierung  innerhalb von 1-2 Stunden zur Impfung erscheinen kann. Auch diese Warteliste wird nach Priorisierung, die durch Berufs- und Personengruppen erfolgt, abgearbeitet.

Häufig gestellte Fragen zur COVID-19 Impfung

Warum sollen sich Patienten gegen COVID-19 impfen lassen?

Nach vollständiger Impfserie kann man von einem zuverlässigen, persönlichen Schutz gegen COVID-19 ausgehen. Auf individueller Ebene bedeutet dies, dass das Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken oder zu versterben, minimiert wird. Durch die Impfung bekommt man einen individuellen Krankheitsschutz und muss sich nicht sorgen, zu erkranken. Kommt es in Ausnahmefällen trotz Impfung zu einer COVID- 19-Erkrankung, so verläuft diese deutlich milder und werden Komplikationen und Todesfälle vermieden.

Ist eine Impfung sinnvoll, wenn ich möglicherweise bereits an COVID-19 erkrankt war, aber keinen positiven PCR-Befund habe?

Da die Impfung nach bisherigen Erkenntnissen gleich gut vertragen wird, unabhängig davon, ob jemand bereits eine SARS-CoV-2-Infektion hatte oder nicht, kann die Impfung auch nach bereits durchgemachter Erkrankung oder positiver Testung erfolgen. Momentan ist zudem nicht ausreichend bekannt, ob und wie lange nach einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion eine Immunität und ein Schutz vor einer neuerlichen Erkrankung besteht. Es ist zwar möglich, diesbezüglich Antikörper aus dem Blut zu bestimmen. Eine Antikörpertestung soll aber vor einer Impfung nicht als Entscheidungskriterium durchgeführt werden, sie hat keine Konsequenz für eine Impfung.

Es wird daher empfohlen, allen Personen in den entsprechenden Zielgruppen eine Impfung anzubieten, auch wenn bereits eine Infektion durchgemacht wurde. In diesen Fällen ist damit zu rechnen, dass es zu einer Auffrischung der vorbestehenden Immunität und damit zu einer Schutzverlängerung kommt. Sollte es zu einer Impfstoffknappheit kommen, ist es möglich, dass Menschen, die noch nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren, früher geimpft werden, als Menschen, die bereits eine Infektion durchgemacht haben.

Wie lange wirkt der Impfstoff?

Die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer „BNT162b2“ und Moderna „mRNA-1273“ wurden
in den groß angelegten Studien in zwei Impfdosen mit einem Abstand von 21 Tagen (BioNTech/Pfizer) bzw. 28 Tagen (Moderna) verabreicht. Wie lange der Schutz nach diesen zwei Impfungen besteht und ob und wann Auffrischungsimpfungen notwendig sind, ist derzeit noch nicht bekannt. Da jedoch die Studienteilnehmerinnen und – teilnehmer der Zulassungsstudien beider Hersteller auch nach Zulassung weiterbeobachtet werden, sind Ergebnisse zur Schutzdauer zu erwarten. Damit kann auf eventuelle Auffrischungserfordernisse reagiert werden.
Schon bekannt ist, dass die Antikörpertiter vier Monate nach der Impfung mit dem Impfstoff Moderna „mRNA-1273“ stabil sind.

Dürfen Schwangere gegen COVID-19 geimpft werden?

Momentan sind sicherheitshalber Schwangere von der Impfung ausgenommen, da noch wenig Daten vorliegen.

Es gibt jedoch bisher keinerlei Hinweise auf eine negative Auswirkung des Impfstoffs auf ungeborene Kinder. Sollte sich also eine Frau impfen lassen, die unwissentlich schwanger ist, hat dies laut momentanem Wissensstand keine Auswirkungen auf das ungeborene Kind und ist in keinem Fall ein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch. Bei schwangeren Frauen, die aufgrund ihres Jobs oder von zusätzlicher Erkrankungen ein erhöhtes Risiko einer Corona-Infektion haben, wird empfohlen, sich impfen zu lassen. Entsprechende Empfehlungen wurden vom Royal College of Obstetrics and Gynecology in Großbritannien sowie dem Center for Disease Control in den USA abgegeben.

Mit der Anwendung von Comirnaty (BioNTech/Pfizer „BNT162b2“) bei Schwangeren liegen nur begrenzte Erfahrungen vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen. Die Verabreichung von Comirnaty in der Schwangerschaft sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn der potenzielle Nutzen die möglichen Risiken für Mutter und Fötus überwiegt.
In diese Richtung argumentiert auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA): Demnach soll eine Verwendung des Impfstoffs BioNTech/Pfizer „BNT162b2“ bei Schwangeren von Fall zu Fall entschieden werden, auch abhängig vom Risiko einer Infektion. Es ist zu vermuten, dass die Empfehlung zum Impfstoff Moderna „mRNA- 1273“ ähnlich sein wird.

Ist die Befürchtung berechtigt, dass Frauen unfruchtbar werden könnten, wenn Antikörper gegen das Spike-Protein des SARS-CoV-2 auch gegen Syncytin (Plazentaentwicklung) wirken?

Das Spike-Protein von SARS-CoV-2 und das Syncytin haben vereinzelt Aminosäuresequenzhomologien. Aus dieser Tatsache kann keinesfalls der Rückschluss gezogen werden, dass dadurch eine Antikörperantwort induziert wird. Das würde nämlich auch bedeuten, dass bei natürlicher Infektion mit SARS-CoV-2 derartige Antikörper gebildet werden, was nicht der Fall ist. Zudem hat z.B. das
menschliche Hämoglobin deutlich mehr Sequenzhomologien mit SARS-CoV-2, und dies ebenfalls ohne jedwede Auswirkung. Ferner: Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen in Bezug auf die Reproduktionstoxizität schließen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen limitierte Daten aus den Phase III-Studien. Zwar mussten die Probandinnen verhüten (wie in allen Studien mit neuen Impfstoffen), allerdings kam es trotzdem zu einer Handvoll Schwangerschaften – ohne Unterschiede zwischen der Kontroll- und der Impfstoffgruppe.

Können Kinder gegen COVID-19 geimpft werden?

Nein. Bevor Kinder geimpft werden, müssen Studien in den entsprechenden Altersgruppen durchgeführt werden, um festzustellen, ob der Impfstoff – vor allem was die hohe Reaktogenität betrifft – dort sicher ist. Daher ist eine Impfung von Personen unter 16 Jahren derzeit nicht vorgesehen. Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer „BNT162b2“ ist ab 16 Jahre zugelassen, der Impfstoff von Moderna „mRNA-1273“ wird ab 18 Jahren zugelassen werden.

Aktuell wird der Fokus darauf gelegt, diejenigen zu schützen, die am schwersten an COVID-19 erkranken oder versterben, und das sind in erster Linie Erwachsene und insbesondere Personen höheren Alters. Darum wurden zu Beginn auch ausschließlich Erwachsene und Personen höheren Alters in Impfstudien aufgenommen. Wenn ausreichend Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe bei Erwachsenen zur Verfügung stehen, so sind weitere Studien geplant, in die auch Kinder eingeschlossen werden.
Sollten Impfstoffe für Kinder zugelassen werden, so wird es sich vermutlich um dieselben Impfstoffe handeln, die auch bei Erwachsenen eingesetzt werden, möglicherweise in einer anderen Dosierung.
In Abhängigkeit von den Eigenschaften des jeweiligen Impfstoffs, der Fachinformation und der epidemiologischen Situation wird das Nationale Impfgremium eine Empfehlung aussprechen, wie mögliche Impfstoffe bei Kindern einzusetzen wären, wenn diese für Kinder zugelassen sind.

Muss vor der Impfung das Vorhandensein von möglichen Antikörpern überprüft werden?

Vermutlich kommt es schon nach der ersten Dosis des Impfstoffs zu einer starken Antikörperantwort, wenn man schon einmal mit SARS-CoV-2 infiziert war (im Sinne einer immunologischen Boosterantwort). Es ist anzunehmen, dass Personen mit schon vorher existierenden Antikörpern nach der Impfung höhere Antikörpertiter haben als Personen, die keine hatten. Eine Antikörperbestimmung zur Verifizierung des Serostatus soll jedenfalls nicht als Entscheidungsgrundlage für eine COVID-19- Schutzimpfung durchgeführt werden.

In groß angelegten Zulassungsstudien wurden sowohl seropositive als auch seronegative Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer eingeschlossen. Es wird davon ausgegangen, dass dies keinen Unterschied in der Sicherheit macht. Eine Bewertung diesbezüglich erfolgt im Rahmen der Zulassung, und ein Impfen gemäß jeweiliger Fachinformation wird empfohlen. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass eine Impfung unabhängig vom Serostatus erfolgen kann. So kann und soll die Impfung auch nach bereits durchgemachter Infektion erfolgen. Eine
Antikörpertestung soll vor einer Impfung nicht durchgeführt werden, sie hat keine Konsequenz für eine Impfung.

Bei Impfstoffknappheit kann eine Impfung gegen COVID-19 bei Personen nach mittels PCR gesicherter SARS-CoV-2-Infektion für maximal drei Monate ab Nachweis der Infektion nach hinten verschoben werden, da die vorliegenden Daten bei diesen Personen schützende Antikörper bis zu drei Monaten vermuten lassen. Bei ausreichender Impfstoffversorgung empfiehlt es sich jedoch, die Impfung nach abgelaufener Infektion durchzuführen, da die Datenlage zu den COVID-19- Schutzkorrelaten (Schutz nach Infektion/Erkrankung) zurzeit noch dünn ist.

Bei SARS-CoV-2-Infektion/positivem SARS-CoV-2-Test ist nach Beendigung der behördlichen Absonderung von zehn Tagen bzw. nach sicherer Ausheilung bereits eine Impfung möglich.
Die Behörden in Europa folgen damit auch der Vorgangsweise in den USA: Dort wird unabhängig vom Serostatus geimpft, und zwar aus praktischen Gründen, da das serologische Testen dauert und somit Ressourcen verbrauchen würden.

Was passiert, wenn die vorgegebene Zeit zwischen den beiden Impfdosen nicht exakt eingehalten werden kann?

Eine Impfserie muss mit dem Impfstoff beendet werden, mit dem sie begonnen wurde. Der Impfstoff Comirnaty (BioNTech/Pfizer „BNT162b2“ ) wird in zwei Dosen mit einem Intervall von 21 Tagen verabreicht. In Ausnahmefällen kann in einem Zeitintervall von 19 bis 42 Tagen geimpft werden.
Der Impfstoff von Moderna „mRNA-1273“ wird in zwei Dosen in einem Intervall von
28 Tagen verabreicht.

Leichte Abweichungen von ein bis zwei Wochen sollte keine Konsequenzen haben. Längere Intervalle sind aus immunologischer Sicht auch nicht bedenklich, allerdings gibt es dazu noch keine Daten. Aus virologischer Sicht könnte eine Verlängerung der Zeitspanne zwischen der ersten und der zweiten Dosis dazu beitragen, dass Virusvarianten, die der Antikörperantwort entkommen, entstehen. Der Grund dafür ist, dass die neutralisierenden Antikörpertiter nach der ersten Impfung noch sehr niedrig sind – ein Milieu, in dem es oft zu einer Selektion von Varianten kommt.

Können COVID-19-Impfstoffe dabei helfen, eine Herdenimmunität aufzubauen?

Ob und inwieweit eine Herdenimmunität überhaupt erzielt werden kann, ist, wie erwähnt, schon aus der Charakteristik der Immunantwort noch nicht endgültig geklärt. Zusätzlich ist eine Herdenimmunität nur dann erzielbar, wenn die Bevölkerung homogen geimpft ist, d.h. keine „Inseln“ nicht-immuner Personen bestehen, die weiter als Infektionsreservoir dienen. Genau dieser Fall ist aber hier gegeben, da
a) die gesamte Bevölkerung unter 16 Jahren nicht impfbar ist und
b) mit hoher Sicherheit ein starkes Gefälle der Impfbereitschaft in der Bevölkerung gegeben ist.

Eine Herdenimmunität ist somit auf längere Sicht hin nicht erreichbar. Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken müssen jedenfalls so lange aufrechterhalten werden, bis so gut wie alle vulnerablen Personengruppen geimpft sind.
Durch eine hohe Impfbeteiligung in der Bevölkerung wird die Krankheitslast deutlich
reduziert, schwere Fälle und Todesfälle können vermieden werden und das Gesundheitssystem wird entlastet.

 

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Was sagt diese Berechnung?

Bei den getroffenen Annahmen ( links aufgelistet), benötigt es 4 Geimpfte um 1 Neuinfektion zu verhindern. 440 Geimpfte, um einen Todesfall, egal welchen Alters auf Grund von COVID-19 Infektion zu verhindern. Bei ältern Menschen verhindern bereits 56 Geimpfte einen Todesfall (leider ist die Kategorie „Alte“ hier nicht genaudefiniert)

Quelle: aus Ärzt*innen News (14. Jänner 2021) der Ärztekammer für Wien